Tagebuch

Mittwoch, 2. August 2006

Alltag, Stress und Lernbeginn

So, jetzt bin ich dann schon eine Woche daheim. So manches hat sich nun schon ein bisschen eingelebt. Da ich mich sehr schnell irgend wo daheim fühlen kann, sind einige Dinge auch schon beinahe Routine geworden.
Aber nicht alles läuft so gut. Da bei uns immer noch der Umzug läuft (die alte Wohnung wird morgen endgültig übergeben) habe ich mich schon mehr als einmal vor einem Hindernislauf wiedergefunden, wenn ich durch die Wohnung fahren wollte.
Könnt euch vorstellen wie mir manchmal der Blutdruck gestiegen ist (und das trotz meines ausgesprochen sanguinischen Temprament!!! ;-)
Und wenn dann wieder mal Kisten, Säcke, Kartons etc. im Weg steht, gilt im Schlimmsten Fall das Motto: Mit Schwung kommt man durch .. oder drüber.

Am Montag abend war ich im Baggersee schwimmen. War richtig angenehm, hoffe jetzt doch dass der Sommer zurückkommt und ich dann zumindest den einen oder anderen Tag am See verbringen kann.

Aber jetzt zu den ernsten Dingen des Lebens: Nachdem endlich mein Zimmer soweit fertig gestellt ist, meine Kisten großteils ausgeräumt und meine Bücher alle verstaut sind, habe ich heute mit der Operation 2tes Semester begonnen.
Ca. 2 Stunden habe ich lernenderweise an meinem Schreibtisch verbracht. Ich denke in den letzten Jahren habe ich noch nie so lange am Stück gelernt. Also ist hier ein klarer Fortschritt zu bemerken (lobende Worte unter "kommentar abgeben" erwünscht!!!)
Morgen sind wieder 2 Stunden geplant, werde dann Informieren wie es gelaufen ist.
Auch bekomme ich ab morgen hoffentlich endlich wieder in der Wohnung Internet Zugang. Ist immer etwas mühsam wenn ich dann hier über die letzen Tage gesammelt berichten muss.

Hm, schon wieder 2 Tage lang nicht mit Hannah telefoniert. Irgendwie wird es in letzter Zeit immer zu spät, bis ich anrufen will. Ich hoffe wirklich dass das klappt, dass sie nächste Woche für ein paar Tage nach Innsbruck kommt, hab sie ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen (mindestens eine halbe .. wenn nicht noch mehr!!)
Zu diesem Thema aber an dieser Stelle nicht mehr ;-)

Sonntag, 30. Juli 2006

Endlich daheim

So, die ersten Tage daheim sind vorrüber. Ihr fragt euch nun sicher wie es mir so geht. Hatte ja durchaus auch einige Befürchtungen, wie es vielleicht sein könnte.
Neue Lebenssituation, neue Wohnung, neue Nachbarschaft ... viele Dinge anders, unbekannt. Aber da ich mich schnell woanders heimisch fühle, da ich denke dass ich sehr flexibel bin was das angeht, fühle ich mich schon richtig als "Saggener" (mein neuer Stadtteil, Saggen in Innsbruck). Hab schon mit den ersten in der Umgebung geredet, nette, aber anscheinend sehr kommunikationsbedürftige Nachbarschaft. Mal sehen wie sich das entwickelt, ist ja was für meine Mutter.

Ich selbst bin schon wieder, wie früher den ganzen Tag am Weg. Hab ja einiges nachzuholen.
Heute abend werd ich Baggersee schwimmen schaun, mal sehen wie das so geht.

Freitag, 28. Juli 2006

Der Duft der Freiheit

Gestern um 11.08 Uhr habe ich entgültig das Reha-Gelände in Bad Häring verlassen! Und trotz der Erleichterung und der Freude, draußen zu sein, bin ich doch mit einem lachenden und einem, wenn auch nicht weinenden, so doch zumindest betrübten Auge weggefahren.
Es war, trotz allem, eine angenehme Zeit, wo ich wirklich nette Leute kennenlernen durfte, wo wir viel gelacht haben, tiefphilosofische Gespräche geführt haben.
Es war eine Zeit wo ich viel gelernt habe, wo ich auch viel nachdenken konnte, wo es dann doch nicht so leicht war Abschied zu nehmen.
Möchte das jetzt aber nicht beschönigen, die Zeit in Häring hatte viele Nachteile, oft kam ich mir zB. bevormundet vor.
Soviel dazu.

Gestern war dann auch gleich der erste Abend in der neuen Wohnung, haben im familiären Kreis gespeißt und dann auf meine Rückkehr angestoßen.

Was bringt die Zukunft? In den nächsten 2 Monaten viel lernen, muss ich doch ein ganzes Semester im Home-Studium nachholen.
Die wiedergewonnene Freiheit genießen, wieder in das Gemeindeleben eintauchen.
Eine Organisationsstruktur (ein schönes Wort, oder?) für mein Zimmer finden (sprich, auf gut deutsch: aufräumen), und ein paar verrückte Sachen aufführen, zwecks der Gewohnheit ;-)

Mittwoch, 26. Juli 2006

The day after

Und (wieder einmal) feststellen müssen dass Antibiotika und Alkohol keine gute Kombination sind. Auch wenn beide mit "A" beginnen, passt es nicht so gut zusammen.
Gestern abend haben wir von der Abteilung zusammen ein bisschen Abschied genommen.
Erst wollten Susann (die auch heimgeht, und zwar heute) und ich noch etwas dazu einkaufen. Bin froh es nicht gemacht zu haben, denn meine Vorräte reichten noch ohne Probleme aus.
Der Vorteil der Antibiotika ist, dass du nach 2 Bier schon merkst, OK, du hast genug für den Abend ;-)

Nur noch einen Tag. Da ich morgen 11.00 Uhr als entgültige Abreise anpeile, sind es noch genau 27 Stunden und ein bisschen was. Ein weiterer Grund warum ich froh bin endlich hier raus zu sein, ist, das der Abschied schwerer fällt je länger man hier ist. Man kennt dann die Leute, gilt selbst schon bald als Teil des Inventars, etc.
Na, also hier hält mich auf jeden Fall nichts mehr!
FREIHEIT, ich komme!

Dienstag, 25. Juli 2006

0 ... 0 ... 2 ... LAGE ...

Noch 2 Tage ...

Sonntag, 23. Juli 2006

Wochenende ...

Habe ich in meinem letzten Beitrag tatsächlich was von "schonen" geschrieben? Muss ein Irrtum gewesen sein, glaube ich. Gestern bekam ich Besuch von 2 "Ehemaligen" aus meiner Ursprunger Zeit. Standesgemäß sind sie mit einem 6-Pack Stiegl aufgetaucht, haben es uns dann am Balkon gemütlich gemacht, und über alte Zeiten und neue Zeiten geredet und (vor allem) gelacht.
Dann sind wir nach Wörgl hineingefahren, und haben dann spontan beschlossen noch ins Kino zu gehen.
Kurze Filmkritik zu "Hui Buh, das Schlossgespenst", mit Michael Bully Herbig. Der Film ist wirklich absolut "Liab", hat mir gut gefallen (steh ziemlich auf solche Filme). War auch lustig, aber eine (kleine) Vorwarnung: Der absolute Kracher ist der Film nicht, das heißt, meine Empfehlung: Im Zweifelsfalle auf die DVD warten und ausborgen.

Körperlich geht es wieder besser, die Antibiotika schlagen gut an, und ich denke (HOFFE) dass der Infekt bis Mitte nächster Woche Geschichte ist. Mal schaun wie das weitergeht.

Dann heißt es auch für mich endlich START IN DEN SOMMER. Von den Temperaturen her ja ein wirklich "heißer" Sommer, im doppelten Wortsinn.
Also denne, see ya on the Baggersee ab nächstem Wochenende!

Freitag, 21. Juli 2006

Der Feind in mir ...

Jetzt ist es sicher, habe mir wieder einmal einen Harnwegsinfekt eingefangen. Aber es kann natürlich kein "normaler" Keim sein, nein es muss wieder etwas sein was es überlicherweise nicht gibt. Naja, wenn ich etwas mache, dann gescheit, die Behandlung erfolgt mittels zwei (!!) Antibiotika (eines davon per Infusion). Ich hoffe stark dass bis Donnerstag alles wieder im Grünen Bereich ist, denn sonst verschiebt sich mein "Abrüsttermin" *grrr*.
Heute etwas erhöhte Temperatur, auch sonst macht sich der Infekt bemerkbar. Werde mich am Wochenende etwas schonen. ;-) ( wers glaubt ... )

Noch eine KORREKTUR: Berg Neustadt hat mir spitzenmäßig gefallen, habe mich total wohl gefühlt (OK, ich gehe sehr großzügig mit Superlativen um, tut aber in dem Fall Not)
Der Eintrag wo ich da ein bisschen schwermütige Gedanken geäußert habe, hat NICHT bedeutet dass das ganze Wochenende von diesen Gedanken geprägt war.
Und das "die Tastatur vollheulen" war NICHT wörtlich zu nehmen!

Mittwoch, 19. Juli 2006

Alltagsleben ...

So, jetzt bin ich dann wirklich so weit, dass ich die Stunden zählen anfange bis ich hier raus bin. Fange nun aber schon an mir Gedanken zu machen, wie das wohl wird. Im Alltag.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Dinge fallen mir ein. Dinge, die nicht mehr so sein werden, wie vorher.
Natürlich, das war vorher auch schon klar. Das wusste ich auch schon vor einem Monat, oder vor zwei.
Aber je näher der Termin kommt, wenn es nach Hause geht, desto bewusster wird mir das.

Bad Häring ist hier doch so was wie eine "Insel der Seeligen". Hier ist es nichts Aussergewöhnliches, im Rollstuhl zu sein. Hier "passt es", ist alles darauf ausgelegt.
Aber wenn ich dann den ganzen Tag nur mehr Menschen sehe, die nicht im Rolli sind?

So sehr ich mich freue wieder daheim zu sein (nur mehr 7 Tage und a bissal was) ... es hat etwas so Entgültiges.

Dienstag, 18. Juli 2006

Bad Häring hat mich wieder

So, nun also auf zum Endspurt, noch 10 Tage, und dann ab nach Hause. Bin schon ein bisschen gespannt wie das dann wird.

Auf jeden Fall wird es nicht langweilig, habe ja genug zu tun. Das kommende Semester in der FH wird auf jeden Fall heiß, muss ja de facto die Prüfungen von 2 Semestern ablegen. Aber ich denke das ist zu schaffen, sollte schlimmeres geben.

Die Heimfahrt gestern mit dem Zug aus Bergneustadt war ganz OK, habe 6 oder 7 Stunden nur geschlafen. Ich glaube, Hannah war am Ende fast ein bisschen sauer, weil wir uns jetzt ja eh wieder länger nicht sehen (und ich nichts besseres zu tun hatte als zu SCHLAFEN).
Aber dafür ist die Zeit schnell vergangen, und ich bin heute echt gut drauf und ausgeschlafen. Hat auch was.
Übrigens habe ich jetzt ein neues Urlaubsziel, das Rheinland. Ist ja echt wunderschön so mit den Burgen und Städtchen, zwischen den Weinfeldern. Sind an der berühmten Loreley vorbeigekommen, hier das dazupassende Gedicht von Heinrich Heine:

Ich weiß nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Lei getan.

Nur falls es jemanden interessiert ;-)

So, und ich muss jetzt dann Schluss machen, habe noch einen spannenden Tag Therapie vor mir.

Sonntag, 16. Juli 2006

Letzer "Urlaubstag"

Wenn Apprich (Stadionsarzt in Häring) wissen würde wie lange ich gestern ohne Pause gesessen bin, könnte ich mir warscheinlich ziemlich was anhören. So von wegen Dekubitusgefahr, etc.
Aber, was soll ich sagen, es ist ja alles gut gegangen.
Bin aber sehr froh dass ich da anscheinend eine recht gute Haut habe.

Die Hochzeit von Hannah´s Tante war echt lässig, richtig lockere Feieratmosphäre. Nur so gegen Mitternacht (also wo die Party eigentlich erst richtig los gehen) war ich dann doch ziemlich geschlaucht. Da ist es mir zum ersten Mal seit langem wieder mal seelisch nicht so gut gegangen, als mir wieder die Tatsachen klar wurden dass ich nie mehr gehen werde, dass, wenn das alles nicht passiert wäre, Christian vielleicht dieses Wochenende dabei wäre ...

Bevor ich da jetzt noch weiter schreibe, lass ich es, sonst heul ich hier noch den Laptop voll ;-)

Liebe Grüße aus Deutschland

Roman

Life goes on ...

and on ... and on ...

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